Mitteilungen des Fachgruppenobmannes
KLASSIFIKATION | DEFINITION | HANDLUNGSEMPFEHLUNG | HÄUFIGKEIT |
B1 |
nicht interpretierbares oder normales Gewebe | weitere Diagnostik erforderlich |
ziemlich selten |
B2 | benigne Laesionen | Diagnostik ist abgeschlossen | häufig |
B3 |
Laesionen unklaren Malignitätspotentials - papilläre Laesionen - radiäre Narbe - lobuläre intraepitheliale Neoplasie (LIN) - umschriebene atypische intraepitheliale Proliferationen vom duktalen Typ - phylloider Tumor; ggf. unklarer fibroepithelialer Tumor, - Zylinderzellmeta- und hyperplasien mit Atypie |
in der Regel weitere diagnostische Biopsie
nötig -> multidisziplinäres Konsilium ! KEINE Therapie erlaubt! |
selten |
B4 |
Verdacht auf Malignität |
diagnostische Biopsie erforderlich, KEINE Therapie erlaubt! |
selten |
B5 |
maligne Laesion a) ductales Ca in situ / auch: LN (CLIS), pleomorpher Subtyp, G3, oder LIN mit Komedonekrosen b) invasives Ca c) Invasionsstatus nicht beurteilbar d) anderer maligner Tumor /z.B. Lymphom) |
Therapie erforderlich |
häufig |
Rundschreiben an §2-KassenärztInnen Wiens (ausgenommen FachärztInnen für ZMK) Sehr geehrte Frau
Kollegin! Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Geschäftsführerin des Österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheit (ÖBIG), Dr. Michaela Moritz, bei einer Podiumsdiskussion gestern Abend die Abschaffung der niedergelassenen Fachärzte gefordert hat. Lesen Sie dazu den folgenden Artikel aus der Presse vom 13. Mai 2004 und die Replik von ÖÄK-Präsident Dr. Reiner Brettenthaler. Facharztpraxis gilt
als Auslaufmodell ("Die Presse" vom 13.5.2004, Seite 4) Langfristplanungen zuständigen Bundesinstituts für Gesundheitsforschung, bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch im Rahmen eines Kongresses für Krankenhausmanagement in Wien aufhorchen. Was ihr vorschwebt: Kleine Spitäler könnten zu Gruppenpraxen und ambulanten Stationen umgebaut werden, in die Patienten zur Erstversorgung kommen. Denn die klassischen Kleinspitäler sollten nach Meinung der Gesundheitsexpertin ebenfalls bald der Vergangenheit angehören. Doch die Chancen zur Verwirklichung dieser Ideen stehen eher schlecht, weil - so Moritz - "Spitals-Bestandsgarantien von Politikern wie Rosen verteilt werden". Wichtig wäre auch, die "Ergebnisqualität" von Spitälern zu messen. Größtes Problem dabei sei der Datenschutz. Gesundheitsökonom Christian Köck schwebt das niederländische Modell vor, in dem es, wie von Moritz angeregt, Fachärzte nur im Spital gibt. Im Gegenzug müssten aber die praktischen Ärzte aufgewertet und besser ausgebildet werden - wobei der Wissenschaftler einen größeren Anteil von praktischem Lernen in die Arztordinationen verlegen würde. Jetzt dominiert die Ausbildung an der Uniklinik, dort stoße man aber häufig nicht auf jene Fälle, wie sie in der Arztpraxis vorkommen. Köck hofft weiters auf mehr Mündigkeit von Patienten: "Nirgendwo ist man seiner Macht so entkleidet wie als Patient im Gesundheitssystem", sagte er beim (von den Verwaltungsdirektoren der Spitäler organisierten) Kongress. Gesundheitspolitik:
Eindringliche Warnung des Ärztepräsidenten Brettenthaler (OTS-Aussendung
vom 13.5.2004) Mit diesem Vorstoß habe Moritz unter Beweis gestellt, dass sogenannte Experten für die tatsächlichen, täglichen Erfordernisse einer zeitgemäßen medizinischen Betreuung wegen eines geradezu "monoman übertriebenen Selbstwertgefühles" keinerlei Verständnis aufbringen könnten. Brettenthaler: "Von den Bedürfnissen der Patienten besteht offensichtlich nicht die geringste Ahnung. Entrückte Zahlenspielereien und abgehobenes Theoretisieren führen zu einer tiefgreifenden Verunsicherung der Bevölkerung." Auch die bisherige Analyse der sogenannten Gesundheitsagenturen gehe nach Ansicht des ÖÄK-Präsidenten genau in die Richtung, die Moritz und auch der Gesundheitsökonom Christian Köck aufgezeigt hätten, nämlich zur Vernichtung der niedergelassenen Fachärzte. Der ÖÄK-Präsident äußerte im Zusammenhang mit diesem Vorstoß den Verdacht einer "regierungs-gelenkten Aktion". Moritz und andere Exponenten seien rücksichtslos auf eine Ökonomisierung der Gesundheitspolitik aus, welche die soziale Komponente zunehmend aus den Augen verliere, so Brettenthaler. Sollte es der Gesundheitsministerin nicht gelingen, glaubwürdig zu versichern, dass es sich hier um einen Alleingang handle, so sei zu befürchten, dass die Gesundheitspolitik den Weg der verbrannten Erde gehe. "Alles, was wir in letzter Zeit zur Sicherung der Gesundheitsversorgung hören, konzentriert sich auf das Sparen, Zentralisieren und Verstaatlichen. Von den Patienten und ihren Anliegen ist überhaupt nicht mehr die Rede", so Brettenthaler. Er warnte abschließend eindringlich davor, "die Gesundheitsreform auf die Grundlage der Entsolidarisierung und der Abkehr von den Bedürfnissen der Kranken zu stellen". Die Ärztekammer wird alle möglichen Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass die niedergelassenen Fachärzte in die Spitäler eingegliedert werden. Wir werden Sie über die aktuellen politischen Entwicklungen natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten. Auch möchten wir Sie darüber informieren, dass Ärztekammerpräsident Walter Dorner heute (13.5.2004) bereits mit einer Redakteurin der Tageszeitung "Die Presse" zu diesem Thema gesprochen hat. MR Dr. Helga Azem MR Dr.Rolf Jens Prim.MR Dr.Walter
Dorner
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Gesundheitsagenturen: Ärzte warnen vor Verstaatlichung und Qualitätsverfall der Medizin Wien (OTS) - Der Vorstand der Österreichischen Ärztekammer
(ÖÄK) hat sich bei seiner Sitzung am Mittwoch in Wien geschlossen
gegen die geplanten Gesundheitsagenturen ausgesprochen. In einer
gemeinsam verabschiedeten Resolution der Spitzenvertreter der österreichischen
Ärzteschaft wird die geplante Schaffung von Gesundheitsagenturen auf
Landes- und Bundesebene schärfstens kritisiert. Gewarnt wird vor einer
"Verstaatlichung der Medizin" und einem damit einhergehenden
Qualitätsverfall. Wörtlich heißt es in der Resolution: |
Sehr geehrte Frau
Kollegin! Nach zweimaliger Ablehnung durch den Verwaltungsrat des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger stand heute der Wiener Gesamtvertrag zum dritten Mal zur Abstimmung. Er wurde mit 13 Pro-Stimmen bei einer Enthaltung einstimmig beschlossen. Damit ist jetzt der neue Gesamtvertrag auch formal - endgültig und unwiderruflich - rückwirkend mit 1.1.2004 gültig. Es kommen daher nicht nur die erhöhten Tarife im ersten Quartal 2004 zur Anwendung, sondern auch die innovativen Liberalisierungen im neuen Gesamtvertrag können damit ab sofort gelebt werden. Auch der historische Gruppenpraxis-Gesamtvertrag wurde demnach beschlossen und kann ab sofort verwirklicht werden. Mit diesem Sieg der Vernunft wird es nun auch definitiv nicht zum vertragslosen Zustand kommen. Bisher hatten einige von Herrn Gleitsmann angeführte Verwaltungsräte ihre Mandatsstärke genutzt, um den Vertrag mittels eines Abstimmungs-Patts zu blockieren. Argumentiert wurde dies damit, dass die Honorarabschlüsse für uns Ärzte für die finanzschwache Kasse zu teuer und die geplanten Einsparungen im Medikamenten-Bereich nicht entsprechend abgesichert seien.
Nachdem wir auch bei unserem Gespräch mit Dr. Gleitsmann am letzten Freitag klar gemacht haben, dass wir keinen Strich an diesem Vertrag nachverhandeln werden, suchte man bei der VP-Fraktion nun für die Öffentlichkeit nach einem Ausweg. Der Hauptverband will nunmehr eine Art "Monitoring" installieren um die tatsächlichen Einsparungen am Medikamentensektor und die Entwicklung der Ärztekosten in Wien und im Speziellen bei der WGKK zu kontrollieren. Für uns Ärztinnen und Ärzte spielt dieses Vorhaben keine Rolle, da es sich ausschließlich um ein "Monitoring" der Wiener Gebietskrankenkasse handeln wird. Die WGKK scheint dieser Kontrolle ebenfalls relativ gelassen entgegenzusehen, da die Ärzte- und Medikamentkosten ohnehin regelmäßig gegenüber dem Hauptverband offen gelegt werden. Der wesentlichste Punkt des heutigen Tages ist für uns aber, dass an diesem Vertrag kein Punkt und kein Beistrich geändert wurde. Diese klare Haltung, die wir in den letzten Wochen und Monaten eingenommen und vertreten haben, war nur durch das geschlossene Auftreten der niedergelassenen Wiener Ärzteschaft möglich. Wir möchten uns bei dieser Gelegenheit auch für Ihre Mithilfe und Ihre zahlreichen Unterstützungsschreiben bedanken. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass wir bereits in einem Jahr und vier Monaten (September 2005) wieder in Verhandlungen um einen neuen Vertrag treten müssen und die zukünftige Finanzierung der WGKK völlig unklar ist. Aus diesem Grund werden wir weiterhin laufend Maßnahmen zur Stärkung der niedergelassenen Ärzteschaft setzen. Auch wenn der Gewittersturm vielleicht kurzfristig vorüber zu sein scheint, so werden sich die dunklen Wolken wohl noch lange nicht vom gesundheitspolitischen Himmel verziehen. Wir werden gut vorbereitet sein müssen, wenn Themen wie Gesundheitsreform, E-Card und Chefarztpflicht in den nächsten Monaten auf uns zukommen werden. Wir möchten Ihnen auch nicht vorenthalten, dass man in der ÖÄK gerüchteweise vernommen hat, bei Schaffung der Gesundheitsagenturen künftig nicht mehr Kammer und Kasse entscheiden zu lassen, ob eine Kassenplanstelle nachbesetzt, geschaffen, etc. werden soll. In diesen Fällen soll einzig und allein die neue Gesundheitsagentur entscheiden, und die Ärztekammer hätte keinerlei Mitspracherecht mehr. Aus diesem Grund haben wir auch beschlossen, unsere Informationsintervalle sehr kurz zu halten, um Sie ständig über die aktuellen Ereignisse am Laufenden zu halten. Anmerkung: Sie sind an prompter und präziser Information interessiert ? Dann steigen Sie auf den schnellsten Informationszugang um: Wenn Sie dieses Rundschreiben nicht per E-Mail erhalten haben, so bitten wir Sie, Ihre E-Mail-Adresse an internet@aekwien.or.at zu mailen bzw. telefonisch (515 01/1414 DW) oder per Fax (515 01/1480 DW) durchzugeben. In Zukunft werden wir Ihnen dann alle Kammerinformationen per E-Mail zuschicken, was schneller und auch kostengünstiger ist. Mit kollegialen Grüßen Dr. Johannes
Steinhart MR Dr. Helga Azem MR Dr. Rolf Jens |
Sehr geehrte Frau Kollegin! Eine Woche ist seit dem Abschluss unseres Vertrags durch den Verwaltungsrat des Hauptverbands vergangen. Dass mit dem Abschluss des Vertrags nicht gleichzeitig das Thema Finanzgebarung der Wiener Gebietskrankenkasse und die Finanzierung des Gesundheitswesens vom Tisch ist, zeigen uns Tag für Tag die Medien. Am Sonntag findet auch eine ORF-Diskussionsrunde in der Sendung "Offen gesagt" zu diesem Thema statt, wo die Nachwehen des "Polittheaters" rund um den Wiener Gesamtvertrag ein wichtiges Thema sein werden. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, den Rhythmus der Wochenmails beziehungsweise der Rundschreiben beizubehalten. Einerseits wollen wir Sie weiterhin über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten, andererseits geht es uns auch darum, Sie zu informieren, welche Neuerungen die neuen Verträge im Detail enthalten. 1. Die Vertretungsregelung in der Ordination Im neuen Gesamtvertrag gibt es eine viel flexiblere Vertretungsregelung als im alten Vertrag. Sie können sich jetzt bis zu sechs Wochen von einem fachgleichen Kollegen in Ihrer Ordination vertreten lassen, ohne dass Sie dafür einen Grund angeben müssen oder dies der Kammer oder der Kasse bekannt geben müssen. Sie können sich einen Tag in der Woche vertreten lassen, mehrere Tage pro Woche oder auch die ganzen sechs Wochen durchgehend. Erst wenn die sechs Wochen vorbei sind und Sie sich weiter vertreten lassen möchten, müssen Sie eine Meldung bei der Kammer (Sektion Fachärzte/Sektion Allgemeinmedizin) machen und auch den Namen des vertretenden Kollegen oder der Kollegin bekannt geben. Dies gilt auch dann, wenn diese Vertretung regelmäßig, tageweise stattfindet. Das Ansuchen um die legalisierte Dauervertretung ist damit hinfällig, weil Ihnen der Gesamtvertrag nur noch aufträgt, Ihre Vertretung der Kammer zu melden. Kammer und Kasse haben nur mehr das Recht in begründeten Fällen gegen die Vertretung beziehungsweise den Vertreter als Person Einspruch zu erheben. Das ganze System wurde also umgekehrt: Sie müssen nichts mehr bei der Kasse beantragen, sondern die Kasse muss eine Begründung angeben, warum sie etwas gegen die Vertretung einzuwenden hat. Mit dieser Regelung haben wir uns ein Stück Freiheit unseres sogenannten "freien Berufes" zurückerobert. Sollten Sie weitere Fragen zur neuen Vertretungsregelung haben, können Sie in der Sektion Fachärzte bei Herrn Frank (Telefon 515 01/1207 DW) beziehungsweise in der Sektion Allgemeinmedizin bei Frau Köppl (Telefon 515 01/1222 DW) nachfragen. 2. Kollektivvertrag Parallel zu den Verhandlungen um den neuen Gesamtvertrag haben wir auch Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag für Ordinationsangestellte mit der Gewerkschaft geführt. Der alte Kollektivvertrag hat vier Jahre unverändert gegolten, nun tritt ein neuer in Kraft. Inhaltlich ist festzuhalten, dass wir eine IST-Lohn-Erhöhung erfolgreich verhindern konnten. Wir haben allerdings einer Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestsätze zugestimmt. Ordinationshilfen müssen demnach bei einer 40-Stundenwoche einen Mindestlohn von 1.000 Euro bezahlt bekommen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Ordinationen haben sich in den letzten Wochen - auch bei der Veranstaltung im Audi Max - sehr solidarisch gezeigt. Auch aus diesem Grund waren wir der Meinung, dass man unter dieser Einkommensgrenze keine Ordinationshilfen beschäftigten dürfen sollte. Wenn Sie Details über den neuen Kollektivvertrag erhalten möchten, finden Sie diesen einerseits im Internet unter www.aekwien.at/site.py?level=aek_level3&id=13&id_dep=-1&s_uid=AEKWIEN&s_pwd=BILLROTH oder können ihn in der Rechtsabteilung bei Fr. Petkovic (Telefon 51501/1422 DW), mailto:petkovic@aekwien.or.at, als Kopie anfordern. Mit kollegialen Grüßen MR Dr. Helga Azem MR Dr. Rolf Jens Dr. Johannes
Steinhart Prim. MR Dr. Walter
Dorner
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Sehr
geehrter Herr Obmann Bittner,
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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen ! Die Wiener Ärztekammer hat heute vormittag eine repräsentative Umfrage zum vertragslosen Zustand der Öffentlichkeit präsentiert, die wir mit dem OGM - Institut durchgeführt haben. Den Schlußfolgerungen von Präsident Dorner und OGM - Chef Bachmayer wird in den online- Medien bereits jetzt breiter Raum gewidmet, eine intensive Berichterstattung in den morgigen Printmedien ist zu erwarten. Ich lege die entsprechende Presseaussendung zu Ihrer Information bei. Mit herzlichen Grüßen Dr. Jörg Hofmann OGM-Studie: Bevölkerung sieht ÖVP als Leistungsminimierer Utl.: Die Schuld am möglichen vertragslosen
Zustand wird Rauch-Kallat Wien (OTS) - Die Wiener Bevölkerung hat sich ihre Meinung nach der zweimaligen Ablehnung des neuen Kassenvertrags gebildet: 50 Prozent der Befragten meinen, dass die ÖVP Leistungen einschränken will, 46 Prozent hingegen sehen in der SPÖ jene Partei, die die medizinische Versorgung in Wien sicherstellt. Die Schuld am drohenden vertragslosen Zustand sehen 24 Prozent der Wienerinnen und Wiener bei Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. 19 Prozent meinen, die Schuld trage die Wiener Gebietskrankenkasse und 16 sehen im Hauptverband den Schuldigen. Das ergab eine von der Ärztekammer für Wien in Austrag gegebene und vom Meinungsforschungsinstitut OGM durchgeführte Befragung von 500 repräsentativ ausgewählten Personen in Wien.**** Mehr als drei Viertel der Wienerinnen und Wiener (78 Prozent) wissen, dass der ausverhandelte Kassenvertrag zwischen Wiener Gebietskrankenkasse und Ärztekammer vom Verwaltungsrat bereits zum zweiten Mal abgelehnt wurde. Weniger gut informiert fühlen sich die Wienerinnen und Wiener über die möglichen Folgen eines vertragslosen Zustands: 68 Prozent fühlen sich nicht ausreichend informiert. Allerdings: In einer früheren Untersuchung im Herbst 2003 waren es noch 80 Prozent, die über die Folgen eines vertragslosen Zustands nicht Bescheid wussten. Das Wissen um die Gefahr und Folgen eines vertragslosen Zustands bei der Bevölkerung ist als im Steigen. Ärztekammerpräsident Walter Dorner interpretiert die Ergebnisse der neuen Studie folgendermaßen: "Die Bevölkerung weiß, wem sie den Sparkurs und das Chaos in der Gesundheitspolitik zu verdanken hat. Die Regierung wäre also gut beraten, endlich gute und nachhaltige Konzepte für eine wirkliche Gesundheitsreform zu präsentieren." Die bisherigen Bemühungen seien alle der Reihe nach gescheitert. Dorner: "Die Bevölkerung hat das Recht, weiterhin auf höchstem Niveau behandelt zu werden. Die Aufgabe der Regierung ist es nun, die Versorgung langfristig sicherzustellen." Zwtl.: 50 Prozent würden weniger oft einen Arzt aufsuchen Auf die Frage, wie viel von der bezahlten Rechnung von der Krankenkasse rückerstattet werde, schätzen 35 Prozent, dass sie drei Viertel zurückerhalten. 22 Prozent glauben, dass sie zwei Drittel zurückbekommen und 16 Prozent meinen, die Rückerstattung betrage weniger als die Hälfte. Bei konkreten Kostenbeispielen zeigt sich das genaue Verhalten der Wienerinnen und Wiener. Bei einer Grippe wären 20 Euro beim Arzt zu bezahlen, 11 Euro bekäme man von der Kasse zurück. 74 Prozent der Befragten halten das für nicht akzeptabel. Trotzdem würden 60 Prozent im Falle eines vertragslosen Zustands weiterhin bei einer Grippe zum Arzt gehen. Der Anteil aller Patienten, die auf einen Arztbesuch verzichten würden, liegt bei 27 Prozent. Ein weiteres Beispiel: Eine Mammographie kostet im kassenfreien Raum 92 Euro, 61 Euro werden rückerstattet. 68 Prozent halten das für nicht akzeptabel. Trotzdem würden 76 Prozent der Patientinnen diese Untersuchung auch im Falle eines vertragslosen Zustands durchführen lassen, aber immerhin jede zehnte Frau (12 Prozent) würde auf diese wichtige Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs verzichten. Ob die Wienerinnen und Wiener im kassenfreien Raum weniger zum Arzt gehen würden, scheint relativ ausgeglichen: 49 Prozent würden so oft wie früher beziehungsweise bei allen Anlässen zum Arzt gehen. 50 Prozent würden weniger oft, also nur bei gröberen Beschwerden, eine Ordination aufsuchen. 38 Prozent der Wienerinnen und Wiener würden im Fall eines vertragslosen Zustands in eine Spitalsambulanz ausweichen, in der sie dann nicht bezahlen müssten. Zwtl.: 91 Prozent sehen Überforderung der Krankenkasse bei vertragslosen Zustand Wolfgang Bachmayer, Geschäftsführer von OGM: "Im Laufe der Diskussion um den abgelehnten Kassenvertrag wurde in den Medien immer wieder über die administrativen Schwierigkeiten der Kasse bei der Rückerstattung berichtet. Dies hat nun Auswirkungen bei der Meinung der Bevölkerung. 91 Prozent der Befragten meinen, dass die Wiener Gebietskrankenkasse mit der Abwicklung der Rückerstattung große Probleme hätte." Interessant ist für Bachmayer auch die Tatsache,
dass 82 Prozent der Befragten jede Rechnung, also auch kleinere Beträge,
bei der Krankenkasse einreichen würden. Nur 14 Prozent würden diesen
Aufwand ausschließlich bei größeren Arztrechnungen auf sich nehmen. |
Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege! Für Freitag, den 30. April 2004, 13.00 Uhr, wurde eine neuerliche Sondersitzung des Verwaltungsrates einberufen. Der Präsident des Verwaltungsrates, Herwig Frad, gab dies gestern Nachmittag bekannt. Er meinte gegenüber der Austria Presse Agentur, er gehe davon aus, dass der Vertrag diesmal eine Zustimmung erhält. Frad erklärt weiters, dass die voraussichtliche Zustimmung zum Kassenvertrag durch "Auflagen" möglich sein soll. Frad spricht davon, eine Art Monitoring einzuführen, damit das Vertragspaket finanziell abgesichert sei. Unseren Information zufolge will der Hauptverband ein Monitoring der Wiener Gebietskrankenkasse, um kontrollieren zu können, wie sich die Zahlen durch die Umsetzung des neuen Kassenvertrags entwickeln. Am bestehenden Vertragstext wird aber kein Strich geändert. Noch sind wir aber nicht sicher, ob die Zustimmung zum Kassenvertrag auch wirklich erfolgt. Denn wir wurden bereits zweimal eines Besseren belehrt. Und wie wir wissen, könnten ja noch immer aller guten Dinge drei sein. Denn auch beim letzten Termin wurde im Vorfeld von Herwig Frad öffentlich grünes Licht für den Vertrag gegeben. Trotz unserer Zweifel haben wir aber auch schon viele positive Signale von den unterschiedlichsten Seiten erhalten. Auch Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat hat sich bereits dahingehend geäußert, dass der Vertrag nicht das Problem am ganzen Streit sei. Der Streit an sich weitete sich nach dem Informationstermin vom letzten Freitag jedenfalls gehörig aus. Gleitsmann streitet jetzt mit Hauptverbands-Geschäftsführerin Beate Hartinger, die sich nach der freitäglichen Sitzung vor den ORF-Kameras über Gleitsmanns Verhalten "sprachlos und entsetzt" gezeigt hat. Auch ÖVP-Klubobmann Matthias Tschirf kritisierte Gleitsmann in der Causa Wiener Kassenvertrag. Er nannte sein Verhalten "miserabel" und "fragwürdige Performance" und fordert Konsequenzen. Der ganze Streit bekommt also eine gewisse Eigendynamik in den Reihen der ÖVP und im Hauptverband selbst. Wir sind auf jeden Fall vorsichtig zuversichtlich. Vielleicht hat Gleitsmann nach unserem Informationstermin vom letzten Freitag seine Meinung geändert und stimmt mit seinen Wirtschaftskammer-Funktionären nun endlich dem gut ausverhandelten Wiener Kassenvertrag zu. Diese politisch motivierte Farce muss endlich zu Ende gehen. Mit kollegialen Grüßen Prim.
MR Dr. Walter Dorner Dr. Johannes
Steinhart |
Rundschreiben an §2-KassenärztInnen
Wiens Wöchentliches Rundschreiben Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege! Nach der Verwaltungsratsentscheidung vom letzten Mittwoch hat gestern Abend die Kurie der niedergelassenen Ärzte getagt und folgende Maßnahmen für die kommenden Wochen festgelegt: 1. Vorbereitungen
für den vertragslosen Zustand Mit sofortiger Wirkung werden alle Maßnahmen zur Vorbereitung eines vertraglosen Zustandes wieder mit voller Intensität aufgenommen. Das bedeutet, dass es ab sofort wieder wöchentliche Rundschreiben geben wird, um Sie über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Weiters bereiten wir eine Plakatserie für Ihre Ordinationen vor, die Sie in Kürze erhalten werden. Die Plakate sollen als Erstinformation für Ihre Patienten dienen. Für nächste Woche haben wir eine Sitzung der Bezirksärztevertreter und Fachgruppenobmänner einberufen, um Detailmaßnahmen in einem erweiterten Kreis zu besprechen. Weiters haben wir auch festgelegt, dass wir alle Wiener § 2-Kassenärzte in den nächsten Monaten bezirksweise zu Informationsveranstaltungen in die Kammer einladen werden. Genaue Termine stehen noch nicht fest, wobei die Detailplanung auch von den weiteren politischen Entwicklung abhängen wird. Wir ersuchen Sie, das Handbuch zum vertragslosen Zustand wieder zur Hand zu nehmen, um sich über eine mögliche Systemumstellung genauer zu informieren. Sollten Sie das Handbuch nicht mehr haben, können sie es in der Pressestelle unter 01/515 01 1223 DW nachbestellen bzw. im Internet unter <http://www.aekwien.at/uploads/hbvz.pdf> downloaden. Nach unseren derzeitigen Berechnungen wird der vertragslose Zustand wahrscheinlich mit Mitte August eintreten. Auf diesen Termin sollten Sie sich bereits einstellen bzw. können Sie den Termin auch verunsicherten Patienten bekannt geben. Wenn Fragen von verunsicherten Patienten auftauchen, wie ein vertragsloser Zustand hätte verhindert werden können, bitten wir Sie Ihre Patienten darüber aufzuklären, dass einer der sieben der ÖVP nahestehenden Mitglieder des Verwaltungsrates sein Stimmverhalten hätte ändern müssen, um den Vertrag endgültig abzuschließen. 2. Verhandlungen mit dem Hauptverband Inzwischen hat die Österreichische Ärztekammer auch beschlossen, alle Gespräche mit dem Hauptverband einzustellen (Chefarztpflicht, E-Card). Das ist ein sehr positives Zeichen gelebter Solidarität der gesamten österreichischen Kollegenschaft, sodass wir auch hier mit Unterstützung rechnen können. Hinsichtlich der Chefarztpflicht hat gestern Bundesministerin Maria Rauch-Kallat bereits damit "gedroht", dass sie "Trotzreaktionen nicht zur Kenntnis nehmen wird und hinsichtlich der Chefarztpflicht eine Verordnung erlassen wird, wenn die Ärzte wegen der Wiener Kassen-vertragsfrage nicht mehr verhandeln". Wir haben dazu gestern festgehalten, dass - sollte die Ministerin eine Verordnung erlassen, deren Inhalte den Interessen der Ärzte widerspricht - wir alle nur erdenklichen gerichtlichen Schritte unternehmen werden, diese Verordnung zu unterlaufen. 3. Kündigung der Institute Weiters haben wir gestern beschlossen, dass die Wiener Gebietskrankenkasse nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten alle Verträge mit Instituten und Ambulatorien, die der Wirtschafts-kammer zugehörig sind, im Falle eines vertragslosen Zustandes kündigen sollen. Das ist für die Kammer eine Frage der Fairness und der Chancengleichheit. Schließlich bieten viele Institute in Wien die gleichen Leistungen an wie niedergelassene Ärzte, und wenn führende Vertreter der Wirtschaftskammer öffentlich behaupten, dass die Wiener GKK zu viele Leistungsanbieter unter Vertrag hat, dann sollten diese Herren einmal bei den eigenen Mitgliedern beginnen. 4. Berechnung betriebswirtschaftlicher Tarife Nachdem wir nunmehr annehmen müssen, dass ein eventueller vertragsloser Zustand länger dauern könnte, haben wir beschlossen, uns durch Experten ein betriebswirtschaftlich kalkuliertes Honorarschema errechnen zu lassen. Im Falle eines vertragslosen Zustandes sollten zuerst die Tarife aus dem Handbuch, die an die GKK-Tarife angepasst wurden, Anwendung finden. In weiterer Folge werden wir aber dann auf betriebswirtschaftlich kalkulierte Tarife umsteigen müssen. Wir können aufgrund der derzeitigen ungewissen Situation leider nicht genau sagen, wie die politischen Entwicklungen weitergehen werden. Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Wenn man seitens der Politik der Meinung ist, dass man die ärztlichen Leistungen nicht mehr finanzieren kann oder will, so werden wir zwar um den Erhalt des bisherigen Versorgungssystems für unsere Patienten kämpfen, in letzter Konsequenz ist diese Entscheidung aber von uns nicht beeinflussbar. Wir müssen uns also selbst darum kümmern, unsere Ordinationen lebensfähig zu halten, um auch in einem anderen Verrechnungssystem unseren Patienten die besten Leistungen anbieten zu können. Mit kollegialen Grüßen Kurienobmann
niedergelassene Ärzte
Präsident |
Wir als ihre Interessenvertreter haben im Dezember 2003 einen guten Vertrag abgeschlossen und werden deshalb keinen Strich an diesem Vertrag ändern und auch nicht nachverhandeln. Vor allem werden wir uns nicht den Forderungen von Gleitsmann beugen und im nachhinein Sanktionen zulassen. Deswegen unsere Bitte an Sie: Wir müssen in diesem Kampf gegen die Wirtschaftskammer einig und geschlossen auftreten, um unsere ärztliche Identität zu schützen und den Wienerinnen und Wienern zu zeigen, dass wir auch im äußersten Fall eines vertragslosen Zustands mit all unserer Energie für sie da sein werden.
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Ende des Sachleistungsprinzips für WGKK-Versicherte - Die Kranken müssten die ärztliche Behandlung vorfinanzieren und könnten sich nur einen Teil ihrer Ausgaben (in der Regel 80% derselben) von der Kasse rückerstatten lassen. Die finanzielle Belastung der Kranken würde damit eine noch weit schlimmere Dimension annehmen wie die - ebenfalls von der ÖVP geforderten - neuen Selbstbehalte; |
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Nicht In-Krafttreten von im neuen Kassenvertrag vereinbarten strukturellen Verbesserungen wie beispielsweise die Generikainitiative, die Reform des Stellenplanes, die Ausweitung der Öffnungszeiten, der Gruppenpraxenvertrag oder die Verbesserung des behindertengerechten Zugangs zu den Ordinationen |
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Abschaffung des Ärztefunkdienstes; |
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Abwickelung von Krankmeldungen (Beginn und Ende der Arbeitsunfähigkeit) über die WGKK, nicht mehr über die niedergelassenen Ärzte, voraussichtliche Folge ist, dass weniger Kranke sich tatsächlich krankmelden werden; |
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explosionsartiger Anstieg der Verwaltungskosten der Wiener Gebietskrankenkasse; |
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Folgewirkungen für Mitglieder anderer Gebietskrankenkassen, allen voran für Versicherte der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse: "Damit gefährden die ÖVP-Funktionäre im Verwaltungsrat auch die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich", so NÖGKK-Obmann KR Gerhard Hutter. Die Auswirkungen für die niederösterreichischen Versicherten bezeichnet Hutter als massiv. |
![]() | Ärztliche Überversorgung und Honorierung der
Vertragsärzte
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![]() | Medikamentenkosten
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![]() | Hanuschkrankenhaus
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![]() | Aufsichtsbehördliche Einschau
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![]() | Einhaltung der kaufmännischen Sorgfaltspflicht
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![]() | die OÖGKK gewährt den Krankengeldbezug über den vollen gesetzlichen Höchstzeitraum von 78 Wochen, andere Kassen, darunter auch die WGKK, nur im Ausmaß von 54 Wochen; |
![]() | die Ausgaben für medizinischen Rehabilitation liegen in Oberösterreich je Versicherten deutlich über dem allgemeinen GKK-Durchschnitt; |
![]() | OÖGKK verlangt für Zahnersatz nur das gesetzlichen Minimum von 25 %, während die meisten anderen Gebietskrankenkassen von ihren Versicherten eine Zuzahlung von 50 % für den abnehmbaren Zahnersatz verlangen; |
![]() | Oberösterreich hat bei Heilbehelfen und Heilhilfsmitteln mit Abstand die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben aller Gebietskrankenkassen. Dies heißt, dass in allen Bereichen die gesetzlich möglichen Höchstbeiträge zur Anwendung kommen; |
![]() | der Heilmittelaufwand liegt in Oberösterreich 9 % unter dem diesbezüglichen Kannwert, während die WGKK um 11 % über demselben liegt; |
![]() | der Heilmittelaufwand je Anspruchsberechtigten liegt in OÖ bei 228 EUR, in Wien hingegen bei 320 EUR; |
![]() | die oberösterreichischen Vertragsärzte arbeiteten mehr als ihre Kollegen in Wien; dies ergäbe sich aus den Fallzahlen pro Arzt. Die höhere Ärztedichte in Wien ist teurer, was gleichzeitig keineswegs bedeutet, dass die Ärzte für ihre Patientinnen und Patienten mehr Zeit haben bzw. ihnen länger zur Verfügung stehen. Außerdem müssen in OÖ - anders als in Wien - die Mediziner in der Ordination mindestens 20 Stunden pro Woche zur Verfügung stehen. Dass die vergleichsweise geringere Zahl an Vertragsärzten keineswegs zu Lasten der Gesundheit der oö. Bevölkerung geht, zeigt ein aktuelle spectra-Umfrage, wonach 85 % der oberösterreichischen Bevölkerung mit der Qualität der Betreuung durch ihren Allgemeinmediziner sehr zufrieden sind oder zufrieden waren. |
![]() | Verhandlungen mit den Privatversicherungen
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![]() | Bericht über die Gespräche mit der
Gebietskrankenkasse
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In ihrem heutigen ersten Rundschreiben an §1-Kassen-ÄrztInnen von heuer kündigt die AeKW ein verbessertes Info-Service an, dass wir FG-Obleute sehr begrüßen. |
![]() | GGKW und HV haben den im Dezember ausgehandelten neuen
Vertrag im Gegensatz zur AeKW noch nicht ratifiziert. Zu hoffen bleibt, dass
dies die GGKW-Leitung am 29.1.2004 nachholt. Offen bleibt, wann der HV
nachzieht. Die AeKW wird auf die Ratifizierung des neuen Vertrages durch
unsere Partner drängen. Ist der Vertrag unterzeichnet, dann gilt er
rückwirkend ab 1.1.2004
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![]() | Steuerreform: Die geplante Steuerreform würde im Falle
ihrer Umsetzung zu Ungerechtigkeiten für die einkommensversteuernde
Ärzteschaft führen. Denn: Klein- und Mittelbetriebe und deren
Unternehmensformen sind ausgenommen. Einzelne Institute könnten sehr wohl
in den Genuss der Steuerreform kommen. Daher fordert die AeKW
"Gleichstellung aller medizinischen Betriebe und somit eine Senkung der
Einkommensteuer für die selbstständigen Ärztinnen und Ärzte".
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![]() | Ausblick 2004: In den nächsten Monaten stehen auf der
Aufgabenliste Chefarztpflicht, Gesundheitsreform und Gesundheitsagenturen.
Zunehmend bläst uns ÄrztInnen ein rauer Wind ins Gesicht. Die AeKW will
sich durch Überarbeiten ihrer Strategien dagegen so optimal wie möglich
wappnen. Wir von der FG Pathologie ziehen mit.
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![]() |
E-Card: Die Ärztekammer für Wien wird sich erst nach Ratifizierung des ausgehandelten Gesamtvertrages durch den Hauptverband (HV) wieder an den Verhandlungen dazu beteiligen. |
![]() |
Chefarztpflicht Neu: Die 61. ASVG-Novelle trägt der
Österreichische Ärztekammer und dem HV auf, die Chefarztpflicht bis 31.3.2004
zu reformieren. Die AeKW hat dazu einstimmig beschlossen:
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![]() | Ausgleichszahlungen für neues Grundleistungsmodell: Nach heftiger Kritik der Wiener Kurie an einem länger zurückliegenden SVA-Abschluss hat die Bundeskurie endlich dauerhafte Ausgleichslösungen für die betroffenen Fächer gefunden. Ab 1.1.2004 gelten diverse Zuschläge, die aber nicht die FachärztInnen für Pathologie betreffen. |
![]() | Verbesserte Informationspolitik: Die Kurie hat eine verbesserte Informationspolitik für die niedergelassenen ÄrztInnen beschlossen. Konzepte hierfür werden in den nächsten Wochen erarbeitet werden. |
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Update vom 24.12.2003:
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Wien, am 15.12.2003 th/bb
Sehr geehrte Frau Kollegin! Sehr geehrter Herr Kollege! Wir haben es geschafft! Dank Ihrer Unterstützung und Solidaritätsbekundung bei der Großveranstaltung letzten Donnerstag haben wir am Samstag nach einem weiteren zwölfstündigen Verhandlungsmarathon auch den letzten strittigen Punkt - die Verknüpfung von Arzneimitteln und Honoraren - in unserem Sinne lösen können. Alle Punkte, für die wir in einen vertragslosen Zustand gegangen wären, sind eindeutig vom Tisch. Im neuen Gesamtvertrag gibt es . keine Globalsummendeckelungen
und Fallzahllimitierungen, TarifeDie Tarife werden für das Jahr 2004 um 1,94 Prozent angehoben, und im Jahre 2005 nochmals um cirka 0,8 Prozent, und das ohne jegliche Deckelungen und Degressionen. Das sind 54 Cent pro Fall und 1 Cent pro Punkt im Jahr 2004. Im Jahr 2005 sind das 30 Cent pro Fall. ArzneimittelBei den Arzneimitteln haben wir uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkasse im Sinne eines ökonomischen Umgangs mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen versuchen werden, den Generikaanteil zu verdoppeln. Dies hat allerdings auf unsere Honorare keinerlei Einfluss. Und es gibt auch keine zusätzlichen Sanktionen, die die Kasse auf Sie ausüben kann. Wir konnten diesen Punkt verhindern, obwohl die Kasse vehement darauf beharrt hat. Vereinbart haben wir dafür zur Steigerung der Arzneimittelökonomie so genannte "honorierte Medikamentenzirkel", die von der Ärztekammer organisiert werden und zweimal pro Jahr stattfinden sollen. Die Teilnahme an so einem Medikamentenzirkel wird von der Krankenkasse mit jeweils 150 Euro entlohnt. Reduktion der PlanstellenDie Anzahl der Kassenplanstellen in Wien bleibt unverändert. Wir sind mit der GKK übereingekommen, die Versorgung in Wien durch eine gezielte Strukturentwicklung zu verbessern. Künftig werden Einzelpraxen mit speziellen Versorgungsangeboten und Gruppenpraxen geschaffen. Änderungen im GesamtvertragNeben diesen Grundsätzen ist es uns gelungen, den Gesamtvertrag komplett zu überarbeiten und zu liberalisieren. Seit den 1950er-Jahren wurde nicht mehr in den Gesamtvertrag eingegriffen. Wir konnten für Sie neue Freiheiten in der Berufsausübung erreichen. Nach 25 Jahren standespolitischer Arbeit ist es uns auch endlich gelungen, unwiderruflich die Gruppenpraxen im Kassensystem zu verankern. Erstmals in der Geschichte des Gesamtvertrags haben wir erreicht, dass die Kasse durch die Zahlung eine Niederlegungsprämie bei freiwilliger Beendigung der kassenärztlichen Tätigkeit und Nichtnachbesetzung des konkreten Standortes ausbezahlt. Zum ersten Mal wird von der Kasse anerkannt, dass eine Ordination ein Unternehmen ist und somit einen besonderen Wert hat. Details zu allen diesen Punkten finden Sie als Beilage "Eckpunkte zur Einigung" hier .In den letzten Monaten haben wir hart verhandelt und viel erreicht. Auch wenn wir nicht in allen Bereichen alle unsere Forderungen eins zu eins durchsetzen konnten und in einigen Punkten mit der Kasse Kompromisse eingegangen sind, ist während diesen Verhandlungen etwas passiert, was für die Zukunft wichtiger sein wird als das eine oder andere Sachthema: Wir Ärzte haben Flagge gezeigt. Wir haben demonstriert, dass wir für die Identität unseres Berufes kämpfen. Wir sind geschlossen gegen Rationierungen zu Lasten unserer Patientinnen und Patienten aufgetreten. Bei der Großveranstaltung am letzten Donnerstag haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir gegebenenfalls auch mit unserem persönlichen Risiko dafür gekämpft hätten, uns nicht zu "Sklaven der Gebietskrankenkasse" degradieren zu lassen. Diese Geschlossenheit, liebe Kolleginnen und Kollegen, werden wir auch in Zukunft dringend benötigen. Im Gesundheitswesen stehen momentan alle Zeichen auf Sturm. In den nächsten Jahren werden einige "harte Brocken", wie die Gesundheitsreform, die E Card und die Chefarztpflicht neu auf uns zukommen. Im Gesundheitswesen herrscht nach wie vor chronischer Geldmangel und das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Nur wenn wir gemeinsam kämpfen und den Politikern klarmachen, dass ohne uns Ärzte das System nicht funktionieren kann, können wir weiterhin unsere Patienten auf Top-Niveau in der Medizinweltstadt Wien behandeln. Sie können sicher sein, dass wir uns jetzt nicht zurücklehnen, sondern uns zielorientiert und geschlossen auf die kommenden Auseinandersetzungen vorbereiten. Zum Abschluss möchten wir uns für Ihre Unterstützung in diesen schwierigen Wochen und für die zahlreichen E-Mails und Telefonate bedanken. Für jeden von Ihnen war es sicher schwierig, gerade in den letzten Wochen vor Weihnachten nicht zu wissen, wie es im Jänner weitergehen wird. Wir sind froh, dass wir die Versorgung der Wiener Patientinnen und Patienten noch vor Weihnachten sicherstellen konnten. Sie haben unser Verhandlungsteam mit Ihrer Geschlossenheit und Ihrer Solidaritätsbekundung unterstützt und dabei geholfen, diesen neuen Vertrag abzuschließen. In diesem Sinne wünschen
wir Ihnen ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in
das Jahr 2004. Erholen Sie sich gut, nicht nur Ihre Patienten, sondern
auch wir als Ihre Standesvertretung, werden Ihre Unterstützung im nächsten
Jahr brauchen. Mit kollegialen Grüßen Dr.
Johannes Steinhart Prim.
MR Dr. Walter Dorner
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Wien (OTS) - Nach zwölfstündigen Verhandlungen wurde heute, Samstag, ein neuer Gesamtvertrag für die nächsten zwei Jahre zwischen Ärztekammer für Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse abgeschlossen. Bis zum Abend spießten sich die Verhandlungen bei den Medikamenteneinsparungen und bei den ärztlichen Honoraren. Die von der Ärztekammer befürchteten Sanktionen konnten erfolgreich abgewendet werden.**** Ärztekammerpräsident Prim. MR Dr. Walter Dorner zum Vertragsabschluß: "Nach harten und zähen Verhandlungen haben wir doch noch zu einer Einigung gefunden. Wir haben keine Deckelung und keine Degression akzeptiert. Auch bei der Verknüpfung von Arzneimitteln und Honoraren sind wir hart geblieben, weil wir den Wiener Patienten versprochen haben, keine Rationierungen zuzulassen." Die Honorare werden im Jahr 2004 um 1,94 Prozent und im Jahr 2005 um 0,65 Prozent erhöht. Zusätzlich gibt es eine Tariferhöhung um 0,15 Prozent für die Teilnahme an Medikamentenzirkeln. Dorner führt den heutigen Vertragsabschluss auf die Machtdemonstration der 1.100 Wiener Kassenärztinnen und -ärzte im Audimax vergangenen Donnerstag zurück. "Bei dieser Veranstaltung haben wir bewiesen, dass wir uns nicht über den Tisch ziehen lassen und nicht um jeden Preis in einen Vertrag gehen. Scheinbar hat die Gebietskrankenkasse und der Hauptverband unsere Zeichen verstanden und die solidarische Stärke hat Früchte getragen", so Dorner. Geeinigt hat man sich darauf, dass der Anteil der Generika (billigere wirkstoffgleiche Präparate, Anm.) bei der ärztlichen Verschreibung im Jahr 2004 verdoppelt werden soll. Ärztekammer-Vizepräsident und Verhandlungsführer Dr. Johannes Steinhart: "Wir konnten die Sanktionen der Gebietskrankenkasse, die von Honorareinbussen bis zum Entzug des Kassenvertrags hätten reichen können, abwenden. Dieser Punkt hätte den Vertrag noch ins Wanken bringen können." Anstatt dessen hat man sich darauf geeinigt, Controllinggruppen einzurichten, um die Entwicklung des Generikaanteils zu beobachten und Steuerungsmaßnahmen festzulegen. In den honorierten, freiwilligen Medikamentenzirkeln, die zwei mal pro Jahr stattfinden, sollen die Ärztinnen und Ärzte in Arzneimittelökonomie fortgebildet werden. Jeder Arzt erhält von der Gebietskrankenkasse in regelmäßigen Abständen Informationen über seinen Verschreibungsstand. Steinhart: "Damit haben wir unsere Zusage eingelöst, dass sich die Ärztinnen und Ärzte darum bemühen das kostengünstigere Präparat zu verschreiben, sofern es medizinisch vertretbar ist." Im Zuge der Verhandlungen wurde der Gesamtvertrag, der aus dem Jahr 1956 stammt, gänzlich überarbeitet und liberalisiert. Für die Ärztinnen und Ärzte wurde eine neue Vertretungsregelung sowie neue Krankenstands-, Urlaubs- und Fortbildungsregelungen vereinbart. Für die Wiener Patientinnen und Patienten konnten längere Öffnungszeiten realisiert und die Streichung der 200 Kassenplanstellen wegverhandelt werden. Über den barrierefreieren Zugang zu den Wiener Ordinationen hat man sich schon in einer früheren Verhandlungsrunde geeinigt. In den nächsten fünf Jahren sollen 12 Prozent der Ordinationen barrierefreier gestaltet werden. Zudem wurde ein eigener Gruppenpraxis-Gesamtvertrag abgeschlossen. Steinhart abschließend: "Wir sind froh, dass wir den vertragslosen
Zustand für die Wiener Patientinnen und Patienten noch vor Weihnachten abwenden
konnten. In zähen und langen Verhandlungen haben wir ein zufriedenstellendes
Ergebnis sowohl für uns Ärzte als auch für die Patienten verhandelt. Die
Versorgung in der Medizinweltstadt Wien auf Top-Niveau wird erhalten". (bb) |
![]() | Gründe für den vertragslosen
Zustand
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![]() |
Honorargebarung im vertragslosen
Zustand
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![]() |
Inkassoprocedere
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![]() |
Weitere Probleme mit dem
vertragslosen Zustand
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![]() |
Ärztegesetznovelle
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![]() | Privatkrankenanstalten - Privatversicherungen
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![]() |
Vertragsloser Zustand
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![]() | Gruppenpraxen
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![]() |
EU-Biopatentrichtlinie
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![]() |
61. ASVG-Novelle
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![]() |
Wahlvorschläge
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![]() | Wahlergebnisse
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![]() | Aktivitätsschwerpunkte der neugewählten Funktionäre
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![]() | Briefwahl ist gemäß den Statuten der Ärztekammer für Wien nicht möglich. |
![]() | Die Wiener Gebietskrankenkasse erbittet in ihrem
Schreiben vom 11. Juni 2003 aus statistischen Gründen für den Zeitraum vom
1. Juni bis zum 31. August 2003 neben den Positionsvermerken die Bekanntgabe
von Diagnosen auf den Zuweisungsscheinen (Krankenscheinen), welche zur
Abrechnung eingereicht werden; fehlen solche Diagnosen, werden solche
Zuweisungsscheine bei der Abrechnung künftig nicht mehr berücksichtigt
werden .
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![]() | Die Krankenkassen-/Zuweisungsscheine sind tageweise im Stoß zu sammeln und am Ende der Einreich- bzw. Monatsfrist der WGKK in dieser Ordnung zu übermitteln. Eine weitere Ordnung der Krankenkassenscheine (z.B. alphabetisch) ist des hohen Aufwands halber nicht möglich und auch nicht nötig, da die WGKK-Mitarbeiter in den labor- und tageweise geordneten Zuweisungsscheinen allfällig gesuchte PatientInnen genügend rasch und mit einem zumutbaren Aufwand finden. |
![]() | Die Rücklassfrage bzw. die Frage der Privathonorare ist
in fortwährender Bearbeitung und erzielt kleine, aber stetige Fortschritte.
Es wurden diesbezüglich in den letzten Monaten zahlreiche, teils
zeitaufwendige Telefonate und persönliche Gespräche geführt sowie ein
reger Schrift-/Emailverkehr entfacht.
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![]() | Dieser Tage ergeht namens Präsident Dr. Walter Dorner
und in meinem Namen ein Schreiben der Ärztekammer für Wien an Sie mit der
Bitte, eine Vollmachtserklärung zu unterfertigen, die die Ärztekammer für
Wien ermächtigt, Honorargespräche mit den Privatspitälern in Ihrem Namen
zu führen.
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![]() | Nach einem Vorstoß betreffend Gruppenpraxen für Radiologen bei der WGKK (Aussetzung der Barrierefreiheit, einzelordinationsidente Honorare) wird die Ärztekammer für Wien sich speziell für diese Niederlassungsmöglichkeit für Pathologen einsetzen. |
![]() | Die Vereinbarungen mit den Privatversicherungen für 2003
(Sonderklasse öffentliche Spitäler und Belegspitäler) schließen eine
Erhöhung von +1,9% ein, alles übrige diesbezüglich in gewohnter Weise.
Näheres siehe unter www.aekwien.or.at
(Rubrik Honorare) oder höre telefonisch im Gespräch mit Fr. Haidinger, 515
01-1422. Zugenommen hat die Anzahl der Streichungen von verrechneten
Leistungen, die Schlichtungsstelle der AeKW wurde recht strapaziert und soll
neu strukturiert werden.
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![]() | Eine Senkung der Kammerumlage von 3,2% auf 2,95% für alle Wiener ÄztInnen wurde im Dezember von der Ärztekammer für Wien beschlossen. |
![]() | Hausrücklässe in den Privatspitälern
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![]() | Berechnungen laut WGKK-Tarif:
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![]() | Elektronische Abrechnung für die WGKK
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die Lösung der Rücklassfrage.
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![]() | die Berichtigung von zu Unrecht herabgesetzten
Privathonoraren.
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die Ausarbeitung von besseren Standards bei der Verrechnung mit der Wiener Gebietskrankenkasse. |
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die Lösung anstehender Fragen bei der elektronischen Abrechnung ab 1.1.2003. |
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Abrechnungsproblem mit der Wiener Gebietskrankenkasse hinsichtlich Position 54.11 |
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Probleme mit den Privatkrankenanstalten (Rücklass) |
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Problem von Institutsgründungen |
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Problem der elektronischen Abrechnung
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